Moritz Altmayer

Hat Schritt für Schritt zur eigenen Beratungsstelle gefunden. Parallel arbeitet er zwei Tage pro Woche in der VLH-Hauptverwaltung in Neustadt.

Hallo Moritz, wie war denn dein Einstieg im Steuerbereich? Was hast du zuerst gemacht?

Ich habe mich noch während des BWL-Studiums - nach einem Praktikum in Ludwigshafen - für den Karriereweg eines Steuerfachangestellten entschieden. Ich habe dann erstmal in Steuerkanzleien gearbeitet. Stationen waren neben Ludwigshafen noch Haßloch und Wachenheim. Und dann kam auch schon der erste Schritt in Richtung VLH.

Ab 2014 war ich in der Steuerabteilung der VLH-Hauptverwaltung in Neustadt angestellt und habe diese auch nach außen vertreten. Und 2019 habe ich mich dann – zunächst im Nebenberuf – mit meiner eigenen VLH-Beratungsstelle selbstständig gemacht. Zwei Jahre später war das dann mein Hauptberuf, und das ist es auch geblieben. Hauptberuflich heißt hier: Ich hatte drei Tage in der Beratungsstelle pro Woche und dann noch zwei Tage in der VLH-Steuerabteilung, als Angestellter.

Warum wolltest du eine eigene VLH-Beratungsstelle aufmachen?

Das ergab sich so nach und nach. Im Rahmen meiner Arbeit in der Steuerabteilung der VLH habe ich 2018 auch die ZVL-Prüfung abgelegt. Das ist eine Zertifizierung für die Beraterinnen und Berater bei Lohnsteuerhilfevereinen.  

Wir wollten in der Abteilung mit gutem Beispiel vorangehen, um so auch die Beratungsstellen gut unterstützen zu können. Und dann war es eigentlich für mich nur noch ein logischer Schritt, auch selbst eine eigene Beratungsstelle zu eröffnen.

„Berater sein als Nebenjob? Gar kein Problem!“

Wie war der Start mit der eigenen Beratungsstelle?

Naja, die Bearbeitung beim ersten Mitglied hat schon etwas Zeit gekostet, weil ich mich erst einmal mit den ganzen Programmen auseinandersetzen musste. Und dann noch die erste richtige Beratungssituation, da war ich schon etwas nervös.

Da kamen einfach einige Dinge zusammen, die man so ja vorher noch nie hatte, aber es hat alles geklappt und ich war auch nie alleine. Ein befreundeter VLH-Berater, mit dem ich mir auch die Räumlichkeiten teile, hat mir immer gern geholfen und viele wertvolle Tipps gegeben. Das war super.

Angefangen habe ich dann mit acht Stunden pro Woche in der Beratungsstelle. In den ersten vier Monaten konnte ich schon rund 40 Mitglieder gewinnen. Und dann wurde das ziemlich schnell mehr, auch durch Empfehlungen von zufriedenen Mitgliedern. So kam es auch, dass ich meine Stunden erhöht habe und dann von anderthalb Tagen in der Woche auf drei Tage aufgestockt habe.

Inzwischen habe ich eine Mitarbeiterin für den Empfang und das Terminmanagement sowie noch zwei Sachbearbeiterinnen, die mir bei den Steuererklärungen zur Hand gehen, so kann ich mich ganz auf die Beratung der VLH-Mitglieder konzentrieren. Und wir haben keinen Leerlauf. Wir haben inzwischen schon Wartezeiten von einigen Wochen bei der Terminvergabe.

 

 

 

„Meine Beratungsstelle wächst in meinem eigenen Tempo“

Dein Tipp für neue Leiterinnen und Leiter einer Beratungsstelle?

Ich würde sagen, die Zeit im Blick behalten und strukturiert arbeiten. Ein Beratungsgespräch kann nach meiner Erfahrung auch ausufern. Der wichtigste Tipp für mich: Setz dir ein zeitliches Limit, schau, dass du das in maximal einer Stunde schaffst. Es hilft da schon, wenn man bereits während des Gesprächs erste Daten ins Programm eingibt. Stichwort: effektive Beratung.

Welche Freiheiten hast du als selbstständiger VLH-Steuerexperte?

Du hast einfach diese unglaubliche Freiheit zu entscheiden, wann und wie du arbeiten möchtest.

Keiner sagt einem: Du musst jetzt von 8 bis 17 Uhr arbeiten. Vielleicht will ich das erstmal nur nebenbei machen, das geht auch prima, so wie bei mir. Und du kannst dich jederzeit frei entscheiden, wen du als Mitglied aufnimmst. Und auch, wie viele Leute du aufnehmen und beraten möchtest. Denn das beeinflusst ja ganz stark das Arbeitspensum.

Ich entscheide selbst, wann ich arbeite. Das gibt mir die größtmögliche Flexibilität in meiner persönlichen Terminplanung und ich bringe Beruf und Privatleben leichter unter einen Hut.

Was gab bei dir persönlich den Ausschlag für die VLH?

Ich kannte die VLH schon sehr gut und hatte direkt die Möglichkeit, hier in Neustadt repräsentative Räumlichkeiten für meine Beratungsstelle zu bekommen, das hat die Entscheidung in meinem Fall echt leicht gemacht.

Ich kann es aber auch sonst nur empfehlen. Man bekommt von der Hauptverwaltung direkt Hilfe bei der Mitgliedergewinnung. Die Werbung hilft dabei. Die Marke ist bekannt, die VLH gibt es schließlich seit über 50 Jahren. Und du hast immer die super Unterstützung bei der Selbstständigkeit. Das ist viel wert. In der Selbstständigkeit muss man sich normalerweise immer alles selbst beibringen und kann niemanden so wirklich fragen, das ist bei der VLH halt komplett anders. Man ist nie auf sich allein gestellt.

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